Was ist ein guter Stuhl?

WAS IST EIN GUTER STUHL?

– PRIVAT, ÖFFENTLICH UND INSTITUTIONELL –

 

Reichenschwand, 20.01.2016. Am ersten Februar eröffnet Staatsminister Dr. Markus Söder gemeinsam mit den Initiatoren Werner Löffler und Dr. Thomas Schriefers die Ausstellung „Sitzpunkte“ im Heimatministerium in Nürnberg. Die Ausstellung findet vom 01.02.2016 bis zum 12.02.2016 in der Bankgasse 9 in Nürnberg statt. Hier werden ausgewählte Exponate der Sammlung WERNER LÖFFLER sowie anschauliche Skizzen und Bilder gezeigt, welche Aufschluss auf die Frage „Was ist ein guter Stuhl?“ – Privat, öffentlich und institutionell – geben.

Veranstaltung auf Facebook

Stühle finden sich überall. Sie begleiten uns zu Hause, im Beruf, draußen in der Stadt, im öffentlichen wie privaten Landschafts- und Wohnraum, in jedem Alter und fast allen Lebenssituationen. Auf Stühlen nehmen auch unsere Volksvertreter Platz – Abgeordnete wie Minister und Präsidenten. Sie sind Bürger wie wir und doch die gewählten Vertreter der Bürgerschaft, versehen mit Verantwortung, Macht, Amt und Würden. Doch wie sitzen die Abgeordneten in Land- und Bundestag? Auch dieser Frage wird im Rahmen der Ausstellung Sitzpunkte – Was ist ein guter Stuhl? Im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat in Nürnberg nachgegangen.

So zeigt ein Exponat aus der Sammlung von Werner Löffler in Reichenschwand, worauf man 1951 im Deutschen Bundestag Platz nahm – im Dialog mit einem Sitz aus dem Bayerischen Landtag. Sie korrespondieren mit dem Thron eines westafrikanischen Königs, was die Frage evoziert, inwieweit sich Stühle regierender Kräfte unterscheiden? Damit wirft die Ausstellung auch ein Schlaglicht auf den speziellen kulturellen Hintergrund und Traditionen von Sitzritualen. Der Wandel der damit zusammenhängenden Konventionen veränderte in den vergangenen 100 Jahren massiv auch unser aller Ansprüche. Legere Sitzhaltungen, die um 1900 noch als undenkbar galten, waren bald en vogue. Heute ist Mobilität Trumpf, Nachhaltigkeit wird eingefordert und für gesundes Sitzen wird geworben.

Vor diesem Hintergrund fragt die Ausstellung grundsätzlich nach unseren Ansprüchen an einen Nutzgegenstand, der uns täglich so nah ist wie kaum ein anderer. Wenn sich heute alltägliches Sitzgerät oft auch noch auf einem musealen Postament in einen bewunderten Star verwandelt, stellt sich zusätzlich die Frage nach seiner Bedeutung als Zweck- bzw. Kunstform und dessen Bedeutung als Repräsentationsgegenstand.

Was erwarten wir also von einem (guten) Stuhl?

Diese Frage richtet sich an die Mitarbeiter des Ministeriums und die Besucher der Ausstellung, welche neben der Präsentation ausgewählter Originalstühle anschauliche Bilder zeigt, die vom Wandel der Formen, Anschauungen und Konventionen erzählen.

Der Sammler Werner Löffler ist überzeugt, dass Design gerade angesichts der Komplexität der heutigen Gesellschaft ein wichtiger Baustein für eine umfassende Umweltgestaltung ist, weshalb Gestaltern abverlangt werden muss, verantwortungsvolle Konzepte und Produkte zu entwickeln. Löffler sammelt auch, um der Frage nachzuspüren, welchen Beitrag das Design leisten kann. Ausgewählte Exponate erlauben, die Ansprüche früherer Gestalter-Generationen kritisch zu hinterfragen, besonders auch in Hinblick auf die jeweiligen sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen. Das entspricht der Zielsetzung der Sammlung Werner Löffler, die sich anbietet, eine dringend notwendige Design-Debatte zu befördern. Dabei erweisen sich die Sammlungsstücke als zuverlässige Zeugen bestimmter Epochen, dem jeweiligen Stand der kulturellen Evolution, der Technologie und dem vorherrschenden Geschmack. Als Ressourcen für das Verstehen von Entwurfsprozessen bietet die Sammlung, für die demnächst ein Museum gebaut werden wird, das geeignete Material, um der Bedeutung einer lösungsorientiert, verantwortungsvollen Gestaltung unserer Lebenswelt nachzuspüren.

Dass im Rahmen der aktuellen Ausstellung einzelne Gegenstände zuweilen auch als Solitär aufs Postament gehoben werden, liegt in der Natur der Sache. Doch korrespondieren sie durchweg mit anderen Exponaten. Das entspricht der Vorstellung des Sammlers und dem Konzept für ein Museum der Dialoge, das Werner Löffler derzeit als Heimat für seine Sitzschätze plant.

Hier finden Sie Öffnungszeiten und Informationen über die Sammlung WERNER LÖFFLER

Die Informationen als druckbare Datei finden Sie hier: PDF

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.